Windenergie in Deutschland - Zahlen und Fakten

Die Windenergie hat einen steigenden Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland. 2017 stellte sie erstmals den zweitgrößten Anteil an der deutschen Stromproduktion. Sie lag damit vor Atomenergie und Steinkohle.

 

Auf dem Weg zur Vollversorgung mit erneuerbarer Energie

Basis für die Vollversorgung stellt eine Kombination von Wind und Solarenergie (Photovoltaik) zusammen mit einem kurzfristigen Speicher (Pumpspeicherwerke oder Akkumulatoren) zur Überbrückung der Nacht dar. 

Hierbei ergänzen sich Wind- und Solarenergie fast perfekt. Im Sommer ergibt sich ein hoher Solarenergieanteil, im Winter überwiegt der Windenergieanteil bei geringerer Solarenergie. Bei optimaler Kombination können auf diese Weise ca. 90 % des Gesamtbedarfs gedeckt werden. Zusätzlich wird noch eine Reserveleistung in Höhe von 10 % des Gesamtbedarfs benötigt.

 

Entwicklung der Windstromeinsparung

Stand: 04.04.2018

 

GesamtstromverbraucH

600 Mrd. kWh (Erzeugung 650 Mrd. kWh, Export 50 Mrd. kWh)    

Ökostromerzeugung

240 Mrd. kWh = 40% des Verbrauchs 

davon

19% Wind (Steigerung mind. 1%/a möglich)
4% Wasserkraft(kaum Steigerungen möglich) 
8% Biomasse/gas(geringe Steigerung wegen EEG-Beschränkung) 
9% Solar(hohe Steigerungen möglich)

Ziel der Bundesregierung

bis 2025: 40-45% Ökostrom
bis 2035: 55-60%
bis 2050: mindestens 80%


Argumente

  • Klimaschutz und Umweltschutz

  • Höhere Unabhängigkeit von unsicheren Energieimporten. Beispiele sind:

    Erdgas: Russland 
    Erdöl: Saudi-Arabien, Iran, Irak, Algerien, Venezuela, Nigeria, Russland, Mexiko, Libyen 
    Steinkohle: Russland, Südafrika, Kolumbien 
    Uran (auslaufend): Russland, Kasachstan, Niger

  • Unabhängigkeit gegenüber weltweiter Verknappung der konventionellen Energieträger

  • Arbeitsplätze 

  • Wirtschaftliches Wachstum auf Basis konventioneller Energieträger kaum noch möglich


Möglichkeiten zur Bereitstellung der Reserveleistung

kurzfristig

Aus fossilen Brennstoffen – bevorzugt Erdgas (Erdgasspeicher ausreichend vorhanden) 

langfristig

Durch Kombination verschiedener Speichersysteme auf Basis erneuerbarer Energie

  • Biomasse/Biogas (Erdgasspeicher vorhanden)

  • Nutzung großer Wasserkraftspeicher in Norwegen

  • Speicherung in Elektrofahrzeugen

  • Neue Speichersysteme mit Wind- oder Solarenergie als Basis 
    (Wasserstoff/Ammoniak/Erdgas/Methanol) 
    Brennstoffherstellung aus Wind-/Solarenergie möglich 
    Stichwort: power to gas

  • Druckluftspeicher


Kosten der Stromerzeugung

Braun-
Steinkohle

3 ct/kWh

nicht eingerechnet:

  • Schäden durch Klimaveränderung

  • Landschaftsverbrauch durch Tagebau

 

Kernenergie

3 ct/kWh

nicht eingerechnet:  

  • nicht gesicherte Entsorgung und Endlagerung 

  • keine Versicherung (Kernkraftwerke sind wegen der im Katastrophenfall entstehenden unermesslichen Schäden nicht versicherbar) 

  • Risiken durch Terrorakte  

 

Gaskraftwerke

7-12 ct/kWh

nicht eingerechnet:

  • Gaspreiskopplung an Ölpreis, hohes Preisrisiko

 

Windenergie

Solarenergie

BioenergiE

6-9 ct/kWh

5-10 ct/kWh

Tendenz weiterhin fallend

12-16 ct/kWh